„Wenn Präsident Herk vom Bürokratieabbau spricht, dann meint er natürlich immer diejenige Bürokratie, die in anderen Häusern zu beheben ist. Zu selten ist der Blick nach innen gerichtet, um mit gutem Beispiel voran zu schreiten. Dabei passiert gerade in der WK sehr vieles an unnotwendiger Bürokratie. Dazu gehören Gewerbeordnung, Wahlordnung, Fachgruppen-Zusammensetzungen und einiges mehr“, reagiert der Landessprecher der Grünen Wirtschaft Steiermark, ​Harald Schenner, auf die ​heutigen Aussagen des Wirtschaftskammer-Präsidenten, der nun, wenige Tage vor Beginn der Wirtschaftskammerwahlen, eine Online-Plattform dazu gestartet hat. Und: „Zudem frage ich mich, ob die Mitglieder des Wirtschaftsbundes, die auch im Nationalrat vertreten sind, bei gewissen Abstimmungen zu Gesetzen ihre Herkunft aus dem Wirtschaftssektor vergessen haben? Denn, wenn Herk den Gesetzgeber – also das Parlament – kritisiert, möge er auch seine eigenen Mitglieder gesondert adressieren“, bringt es Schenner auf den Punkt.

 

„Auch die wirtschaftliche Prüfung neuer Gesetze ist Aufgabe der Wirtschaftskammer, die ja ohnehin Begutachtungsstatus hat. Bei dieser Forderung von Herk frage ich mich, ob die WK bislang geschlafen hat, oder ob diese Forderung rein populistischer Natur ist…“, so Schenner.

Wenn die gesamte Unternehmerschaft geschlossen hinter Forderungen stehen würde – wie z.B. Zusammenlegung der Krankenkassen, Verwaltungsreform auch im eigenen Haus, Steuerreform zugunsten der KleinstverdienerInnen – könnte der dafür notwendige Druck für die Politik durchaus aufgebaut werden, ist Schenner überzeugt: „Leider werden die Ideen der Grünen Wirtschaft oftmals sehr spät für gut befunden, wie die aktuellen Bekenntnisse (Zusammenlegung der Krankenkassen, Krankengeld und Unterstützung bei langer Krankheit oder Unfall ab dem ersten Tag) zeigen….“ (17. Februar 2015)