Aus der Region höre sie, dass die betroffenen Unternehmen vom Verkauf aus der Zeitung erfahren mussten. Wenn der günstige Preis vorher bekannt gewesen wäre, hätte man auch vor Ort Betriebe gefunden, die interessiert gewesen wären, weiß Haider-Wallner aus Gesprächen. »Gelungene Kommunikation in einer Demokratie schaut anders aus.«

Rot-blauer Postenschauer

»Mit dem Verkauf gibt das Burgenland einen Schlüsselbetrieb der Region Mittelburgenland aus der Hand, an dem das Schicksal von vielen Betrieben in der Hotellerie, Gastronomie und im Freizeitbereich hängt. Letztlich überlassen Niessl und Petschnig den wirtschaftlichen Auftrieb der Region und vielgerühmte Arbeitsplätze für BurgenländerInnen einem spanischen Konzern zum Schnäppchenpreis. Und von internationalen Konzernen wissen wir ja bereits vielfach, wie egal ihnen die Wertschöpfung einer kleinen Region ist«, so Haider-Wallner.

 

»Nach Monaten der Untätigkeit ist nun anscheinend der wirtschaftlich absurde Verkauf eines Landesunternehmens die erste Aktion des FPÖ-Wirtschaftslandesrates«, wundert sich auch die Grüne Landessprecherin LAbg. Regina Petrik. Möglich wurde der Verkauf erst durch den Austausch von Aufsichtsräten in der WiBuG, der Trägergesellschaft der Therme. Das Einsetzen der beiden Politfunktionäre Andreas Reiner aus dem Kabinett von Niessl und Daniel Jägerbauer, Büroleiter bei FPÖ-Landesrat Alexander Petschnig, sei ein klares Zeichen für die Arbeitsweise der neuen Landesregierung, so Petrik. »Der Postenschacher von ÖVP und SPÖ geht jetzt also unter Rot-Blau eins zu eins weiter.«

Anfrage-Beantwortung mit Unwahrheit?

Noch in der Vorwoche sprach der Wirtschaftslandesrat in einer Anfrage in der Landtagssitzung von einem ganz frühen Stadium der Verhandlungen. »Landesrat Petschnig sprach im Landtag davon, dass es zu einem Verkauf kommen könne, oder auch nicht. Petschnig betonte, dass noch alles offen sei und bis Ende des Jahres eine Entscheidung getroffen werde. Wenn es stimmt, dass der Deal bereits übermorgen vom Aufsichtsrat der WiBuG abgesegnet werden soll, hat Petschnig im Landtag die Unwahrheit gesagt«, so Petrik.