Grüne Wirtschaft fordert Transparenzoffensive in der Wirtschaftskammer


Beim Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Salzburg heute, Dienstag, bringt die Grüne Wirtschaft einen dringlichen Antrag ein, in dem eine Transparenzoffensive bei der Verwendung der Finanzmittel gefordert wird. Hintergrund sind die Inseratenaffäre in Vorarlberg und die Diskussion über die Höhe von Funktionsgeldern in der Steiermark. Josef Scheinast: „Die Selbstständigen haben ein Recht zu erfahren, was mit ihren Mitgliedsbeiträgen in der Kammer geschieht.“

 

In Vorarlberg muss der Wirtschaftsbund mindestens 770.000 Euro an Steuern und Abgaben nachzahlen. Die Nachzahlung betrifft Geld, das für überzogene Inseratenschaltungen im Magazin des Wirtschaftsbundes eingenommen wurde. Ein Teil der Inserate stammte von der Wirtschaftskammer selbst. In der Steiermark gab es jüngst heftige Diskussionen über die Höhe des Funktionsgeldes für Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk. Dieser hat vom Wirtschaftsbund zusätzlich zu seiner Aufwandsentschädigung noch monatlich eine Zulage von 4.000 Euro brutto (12 mal im Jahr) vom Wirtschaftsbund bekommen. Regionalsprecher Josef Scheinast hält es daher für ein wichtiges Signal, in der Wirtschaftskammer Salzburg die Verwendung der Finanzmittel so transparent wie möglich zu gestalten. Zugleich betont er, dass „in Salzburg soweit wir wissen saubere und klare Umstände herrschen“. 

 

Konkret fordert die Grüne Wirtschaft, dass die Voranschläge und Rechnungsabschlüsse der Kammer, die jeweils aktuellen Höchstgrenzen sämtlicher Funktionsentschädigungen sowie die jährliche Gesamtsumme der Wählergruppenförderung aufgeschlüsselt auf die einzelnen Fraktionen auf der Homepage der Wirtschaftskammer veröffentlicht werden.

 

Nachhaltiges wirtschaften: von den Besten lernen

Ein weiterer Antrag adressiert die steigenden Energiekosten für Unternehmen. Die Grüne Wirtschaft will, dass die Wirtschaftskammer in allen Fachgruppen Betriebe vor den Vorhang holt, die in ihrem Bereich erfolgreiche Energiesparmaßnahmen gesetzt haben, um möglichst gut durch die Krise zu kommen. Durch solche „Best Practise“-Beispiele kann das Wissen aus den unterschiedlichen Branchen unter den Kammermitgliedern geteilt und den Mitgliedern zu Verfügung gestellt werden. „Es gibt viele Betriebe in Salzburg, die beim Thema Energiesparen und Nachhaltigkeit bereits tolle Maßnahmen gesetzt haben. Nutzen wir das Wissen, das es in Salzburg gibt, um andere Betriebe zu informieren und zu inspirieren“, appelliert Scheinast an die Wirtschaftskammer.