SPRECHER BERNHARD SEEBER ZU BESUCH BEI Marlene Drack, Kaffee Nussbaumer

Wir beginnen unsere Gmundner Besuchstour im Nussbaumer Kaffee. Marlene Drack, eine der wenigen Frauen in der Branche und die jüngste Kaffeerösterin Österreichs, empfängt uns mit einer Tasse exzellenten Espresso.

Bernhard Seeber, Marlene Drack und Vizebürgermeisterin Uli Feichtinger

Das Rösten im Familienbetrieb ist immer noch Handarbeit, wie wir erfahren und die Röstmaschine der Firma Barth datiert aus dem Jahre 1953. „Die Röstmaschine läuft heute noch so, wie sie mein Urgroßvater eingestellt hat und sie wurde für den Betrieb über acht Generationen gebaut. Jetzt sind wir in der vierten Generation und auch wenn es heute keine Ersatzteile mehr gibt, wenn wir sie gut pflegen, wird sie noch weitere 80 Jahre in Betrieb sein“, ist Marlene zuversichtlich und sichtlich stolz auf das Herzstück ihrer Rösterei.

Jahresproduktion liegt bei rund 60 Tonnen

Ihr Großvater hat hauptsächlich an Samstagen geröstet. Heute röstet Marlene rund drei Tage die Woche. Ein Event, der nicht unbemerkt bleibt, denn „an Rösttagen riecht man das in der ganzen Stadt, je nachdem wie der Wind gerade weht“, erklärt uns Marlene mit einem Schmunzeln. Auf unsere Nachfrage meint sie aber, dass eine neue Betriebsgenehmigung für eine Rösterei heute wohl nicht mehr möglich wäre. Wir bedauern das sehr, denn ein vitales Stadtzentrum braucht auch spannende Betriebe. Ausgeliefert wird ausschließlich frisch produzierte Ware, an vorwiegend regionale, gewerbliche Kund:innen im Salzkammergut. Die beachtliche Jahresproduktion liegt bei rund 60 Tonnen.

faire Produktion ist ein muss

Obwohl Kaffeerösten schon zur Familientradition gehört, kam Marlene erst nach einem einjährigen Parisaufenthalt auf den Geschmack. Kaum zurück in Gmunden machte sie sich mit ihrer Oma auf eine Kaffeereise, um die Anbauregionen und Betriebe in Übersee persönlich kennen zu lernen. Dabei ist auch die Idee und Initiative für den Bau einer Schule in Lampocoy, einem Bergdorf in Guatemala, entstanden. „In diesem Bergdorf haben sich 57 Frauen zusammengefunden, um auf ihren Grundstücken und ohne Zwischenhändler eigenverantwortlich Kaffee zu produzieren. Wir beziehen den Rohkaffee also direkt und können deshalb auch deutlich über dem Weltmarktpreis bezahlen. Aber es gab in diesem Dorf keine Schule und deswegen haben wir, meine Oma und ich, entschieden den Bau einer Schule zu finanzieren. Unser „Lampocoy Café de Mujeres”, auf Deutsch „Kaffee von Frauen“, ist somit eine Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt uns Marlene und wir spüren förmlich ihre Verbundenheit mit den Produzentinnen und ihre Leidenschaft für faire Produktion.

Wir bedanken uns für die spannenden Einblicke und wünschen Marlene weiter viel Erfolg.

Website:  https://www.nussbaumer-kaffee.at/

Facebook:  https://www.facebook.com/nussbaumerkaffee

Instagram:  https://www.instagram.com/nussbaumerkaffee/