Kolumne
Jungwirt(h)schaft – Worte der Woche

Die Sonne scheint; die Vögel zwitschern; die Gräser blühen: Es ist Frühling!
Und ich habe Frühlingsgefühle. Mein aktueller Schwarm? Die Europäische Union.
Anlässlich der bald nahenden EU-Wahl Anfang Juni habe ich nämlich Revue passieren lassen, was sich seit dem Beitritt Österreichs verändert hat. Und dabei zeigt sich: Fan bin ich ja seit eh und je, aber gerade jetzt unter dem drohenden Rechtsruck in Europa wird mir besonders bewusst, welche enorme Sicherheit und welche Vorteile wir dank der EU-Mitgliedschaft genießen. Die heutige Kolumne ist also mein Liebesbrief an die EU!

Liebe EU,

dein freier Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr hat uns ganz neue Türen in Europa eröffnet. Wir verdanken dir die Teilhabe an einem 500 Millionen Personen umfassenden Binnenmarkt.  Seit 1995 hat sich unser Export an andere EU-Mitgliedsländer verdoppelt. Dank dir gibt es mittlerweile ca. 63.100 Exportbetriebe in Österreich. Die meisten davon Klein- oder Mittelbetriebe. Spätestens als wir 2002 den nächsten Schritt gemacht haben und deine Währung angenommen haben, wusste ich: Das hat viele Vorteile!Auch deine Förderprogramme können sich sehen lassen: In Forschung, Arbeitsmarkt, Kultur oder Regionalentwicklung geht damit sehr viel mehr weiter als ohne dich.

Und beim Klimaschutz, im Umwelt- und Naturschutz hast du in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Es tut weh zu sehen, dass dir die Rechten und die dorthin blinkenden Konservativen dabei gerade Steine in den Weg legen. Für eine Wirtschaft, die dem Menschen und der Natur dient, statt sie auszubeuten, sind die europaweiten Regelungen extrem wichtig. Regionale Politik tut sich da beim Hingreifen nun einmal viel schwerer.

29 Jahre sind einfach eine lange Zeit. Da fängt man gerne mal an zu nörgeln oder die Makel in den Vordergrund zu stellen. Aber keine Sorge: Ich weiß genau, was ich an dir hab!

Ich mache mir Sorgen, dass die konstruktiven, gestaltenden Kräfte bei der kommenden EU-Wahl geschwächt werden. Hoffentlich gehen all jene, denen ein klimafreundlicher Pfad wichtig ist, zu Wahl.

Herzlichst,
deine Sabine

Sabine Jungwirth
Bundessprecherin Grüne Wirtschaft