WAS UNS BEWEGT #WUB
Was bewegt dich? Was bewegt mich? Darüber macht sich unser Regionalsprecher August Lechner regelmäßig in seinem Meinungsbeitrag Gedanken.
Wirtschaftskammerwahl 2025 – Wen bewegst du?
Die Nationalratswahl 2024 hat uns eindringlich vor Augen geführt, in welcher Lage sich unser Land befindet. Die Ergebnisse sind ein klares Zeichen, dass sich viele Menschen in Österreich nach Veränderung sehnen, und doch ist der Weg dorthin alles andere als klar. Mit einer FPÖ als stärkster Kraft und einer ÖVP, die knapp dahinter liegt, haben wir eine politische Landschaft, die tief gespalten ist. Das Vertrauen in die etablierte Politik schwindet, während Unsicherheiten und Ängste zunehmen. Doch was bedeutet das für die Wirtschaft? Es ist nicht zu übersehen, dass wir inmitten einer tiefen Krise stecken. Die Energiepreise sind hoch, internationale Lieferketten sind instabil, und die Auswirkungen der Klimakrise lassen sich nicht länger verdrängen. Kurz gesagt: Das alte Wirtschaftsmodell stößt an seine Grenzen.
Aber genau darin liegt auch eine große Chance. Wir stehen an einem Scheideweg. Jetzt können wir entscheiden, ob wir weiterhin auf kurzfristige Gewinne setzen oder ob wir den Mut aufbringen, eine grüne, nachhaltige Wirtschaft zu schaffen. Eine Wirtschaft, die nicht nur die Profite im Auge hat, sondern die Menschen und den Planeten ins Zentrum ihres Handelns stellt.
Wir können das schaffen! Es gibt bereits heute viele Beispiele, die uns Mut machen. Unternehmen, die auf Kreislaufwirtschaft setzen, grüne Start-ups, die mit innovativen Ideen Märkte verändern, und Menschen, die sich für eine ökologisch und sozial gerechte Zukunft einsetzen. All das zeigt uns: Veränderung ist möglich, und wir können sie gemeinsam erreichen.
Doch nun kommen wir zum entscheidenden Punkt: Die Frage ist nicht nur, was die Politik oder die großen Unternehmen tun können. Die Frage ist: Wen bewegst du?
Viele von uns fühlen sich oft machtlos angesichts der großen Herausforderungen, die vor uns liegen. „Was kann ich als Einzelner schon bewirken?“, fragt man sich. Aber hier liegt ein Irrtum vor, den wir dringend überwinden müssen. Denn jeder von uns hat Einfluss. Jeder von uns ist Teil eines Netzwerks, das sich durch die richtigen Impulse in Bewegung setzen lässt. Wir sind alle miteinander verbunden – über Freundschaften, berufliche Kontakte, Vereine, soziale Netzwerke, und die Menschen, die wir kennen, kennen wieder andere Menschen.
Und genau hier kommt die Idee der „Challenge“ ins Spiel. Wen bewegst du? Diese Frage ist nicht einfach nur eine rhetorische Floskel. Sie ist ein Aufruf zum Handeln. Denn in deinem Umfeld gibt es Menschen, die etwas verändern können. Menschen, die Zugang zu Ressourcen, zu Entscheidungsträgern, zu Netzwerken haben, die uns allen weiterhelfen könnten. Manchmal reicht es, jemanden anzusprechen, eine Verbindung herzustellen oder ein wichtiges Thema ins Gespräch zu bringen, um den ersten Schritt in Richtung Veränderung zu machen.
Das Prinzip der „small world“ besagt, dass wir über nur sechs Zwischenstationen mit jedem anderen Menschen auf der Welt verbunden sind. In einer digital vernetzten Welt ist diese Zahl vielleicht sogar noch kleiner. Also überlege: Wer in deinem Umfeld hat die Möglichkeit, etwas in Bewegung zu setzen? Vielleicht hast du einen alten Schulfreund, der heute in einer Entscheidungsposition sitzt. Vielleicht kennst du jemanden, der im öffentlichen Dienst tätig ist oder der Zugang zu politischen Entscheidungsträgern hat. Oder vielleicht bist du selbst in der Lage, Menschen zusammenzubringen, die an ähnlichen Themen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen könnten.
Es ist wichtig, sich nicht von der Größe der Probleme überwältigen zu lassen. Jede große Veränderung beginnt im Kleinen. Vielleicht denkst du: „Was kann ich schon tun?“ Aber die Wahrheit ist, dass jeder von uns die Macht hat, Dinge zu beeinflussen. Oft beginnt es mit einem Gespräch, einem Gedanken, einer Idee. Wenn wir uns vernetzen, wenn wir den Mut haben, aktiv zu werden, dann können wir Großes erreichen.
Und genau darum geht es bei der nächsten Wirtschaftskammerwahl 2025. Die Grüne Wirtschaft braucht Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren. Menschen, die verstehen, dass die Herausforderungen unserer Zeit – von der Klimakrise bis zu wirtschaftlicher Gerechtigkeit – nicht durch Abwarten gelöst werden können. Es braucht aktive Beteiligung, es braucht Menschen, die sich einbringen, die für unsere gemeinsamen Ziele eintreten.
Wen bewegst du?
Schau in dein Adressbuch, denke darüber nach, wer in deinem Umfeld das Potenzial hat, etwas zu bewirken. Vielleicht kennst du jemanden, der Einfluss auf politische Entscheidungen hat. Vielleicht hast du Kontakte in die Wirtschaft, die genutzt werden können, um nachhaltige Projekte voranzubringen. Oder vielleicht kannst du selbst aktiv werden und dich für die Grüne Wirtschaft einsetzen.
Es ist an der Zeit, dass wir Verantwortung übernehmen. Die großen Dinge fangen klein an. Jemand stellt eine Frage, verknüpft zwei Menschen, die an demselben Thema arbeiten, und plötzlich entsteht eine Bewegung. Wir müssen die Macht, die wir haben, nutzen – und sie nicht kleinreden.
Die Welt wartet auf uns.
In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, welchen Weg wir als Gesellschaft einschlagen. Wir können den Weg der Kurzfristigkeit und des Profits gehen, oder wir können mutig vorangehen und eine Wirtschaft schaffen, die im Einklang mit der Natur steht und die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen sichert. Die Grüne Wirtschaft steht für diesen Weg – und dafür brauchen wir dich.
Lass uns diese Challenge gemeinsam angehen. Wen bewegst du?
Es geht nicht darum, alleine die Welt zu retten. Es geht darum, die richtigen Menschen zusammenzubringen, Netzwerke zu schaffen und Veränderungen anzustoßen. Die Möglichkeiten sind da – jetzt liegt es an uns, sie zu nutzen.
August Lechner
Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft NÖ