Das regnerische Wetter hat unseren Baustellenbesuch beim Lehmbau-Kollektiv von Martin Falger lutum.at , Dominik Abbrederis da-do.at und Kai Längle und Thomas Mathis natürlich-bauen.at nicht getrübt. Gemeinsam bilden sie das Netzwerk USUS Studio.

Von der Grünen Wirtschaft hat mich unser Mandatar in der Fachgruppe Bau Wolfgang Fetty als Bauexperte begleitet.

Nachhaltiges Bauen ist in der Baubranche auch ein geflügeltes Wort. Was wirklich ökologisch, Ressourcen schonend, regional und vor allem gesundes Bauen ist, erzählten uns die Vier mit viel Leidenschaft.

Spannend sind auch die Geschichten aus den Projekterlebnissen mit den Bauherren. Oft wirkt die ganze Familie mit Freunden beim Selbstbau unter Anleitung der Experten mit. Es macht etwas mit den Menschen, wenn sie ihr eigenes Heim mit eigenen Händen erbauen. Faszinierend ist auch der Einsatz von scheinbar einfachsten Materialen wie Stroh zur Dämmung, Lehm oft vom eigenen Grund und regionalen Verputz. Was für viele Generationen vor uns als gegebenes Baumaterial eingesetzt wurde, wird seit einigen Jahren von Idealisten wiederentdeckt. Lehm als ältestes Baumaterial der Welt. Welche Gebäude haben das Potenzial viele Jahrzehnte zu überdauern? Und wenn das Nutzungsende kommt, werden die Materialien wieder den natürlichen Kreisläufen zurück geführt.

Die Politik hat noch einige Hausaufgaben zu machen. Finanzstarke Lobbyarbeit machen die Großen der Baubranche mit konventionellem Gebäudebau. Entsprechend sind auch die Bauvorschriften ausgelegt und eine Herausforderung für den Lehmbau. Derzeit fehlt in Österreich eine definierte Ausbildungsschiene wie in Deutschland (Fachkraft Lehmbau) und Know How kann an Interessierte nur über Praktikas in etablierten Betrieben weitergegeben werden. Nichtsdestotrotz erzählt mir Kai über den großen Zuspruch bei den Workshops. Für die Herausforderungen unserer Ökologischen Zukunft, braucht es mehr solcher positiver Beispiele.

Bericht: Christoph Hiebl, Regionalsprecher Grüne Wirtschaft Vorarlberg